15.02.24 - 09.00

So geht es mit "Tundirum" weiter

Neue Führung in Tündern: Heimatverein wählt Werner Plangemann zum Präsidenten

 
von MICHAEL KROWAS
Tundirum der "Verein für Heimatpflege und Grenzbeziehung" in Tündern, hat einen neuen Vorsitzenden. Werner Plangemann übernimmt die Leitung von Herbert Habenicht, der mehr als zwei Jahrzehnte dem Verein vorstand. Hier lesen Sie, was "der Neue" künftig angehen will.

TÜNDERN. "Nach 32 Jahren im Vorstand und 22 JAhren als Präsident dachte ich mir, irgendwann muss mal Schluss sein." Er hat viel erreicht in seiner Zeit als Heimatvereins-Shef. Herbert Habenicht (68) sorgte dafür, dass sich die Anzahl der Mitglieder mahr als verdoppelt hat. "Anfang der 2000er Jahre waren es knapp 450 Mitglieder, heute sind wir weit über 900", sagt der Mann, der seit über 20 Jahren das Gesicht und die Stimme von Tundirum war.
"Wir müssen uns jetzt hauptsächlich Gedanken über die Zukunft machen", sagt Habenicht, der seinen Rücktritt lange angekündigt hatte. Diese Strategie übernimmt nun Werner Plangemann (60). Er ist bereit, den Weg, den sein Vorgänger geebnet hat, weiter auszubauen.
Unter Habenichts Leitung sind ganze Familien ins Vereinsleben eingebunden worden. Eine Besonderheit ist der Familienbeitrag von derzeit jährlich 21 Euro. "Darin sind nicht nur sämtliche Familienmitglieder enthalten, auch jedes neugeborene Kind ist automatisch Vereinsmitglied", erklärt der ehemalige Berufsschulleiter Habenicht. Damals, als man dringend Geld gebraucht hat, um Immobilien zu kaufen, hat Habenicht eine weitere Novität entwickelt: Der lebenslange Beitrag von 180 Euro sorgte dafür, dass schnell Geld in die Vereinskasse kam. Das Dorfmuseum, das angrenzende Backhaus und seit dem vergangenen Jahr das ehemalige Sparkassengebäude, das nach einer Sprengung des Geldautomaten vollständig renoviert wurde, gehören dem Verein.
Im "TT", dem "Tundirum Treff", wie das kleine Haus jetzt genannt wird, können sich die Vereinsmitglieder zu den unterschiedlichsten Aktivitäten treffen. Gut für den Ort, wenn es eine Möglichkeit zum Beisammensein gibt. "Ja, genau das ist unsere Existenzberechtigung", sagt Plangemann, "das Dorfwohl." Sein Dorf ist seit vielen Jahren Tündern. Der selbstständige Bauingenieur hat in Nordhorn eine Ausbildung zum Bauzeichner gemacht, das Fachabitur danach auf dem zweiten Bildungsweg ermöglichte ihm das Studium in Holzminden. Er eröffnete in Hameln ein Ingenieursbüro.
Min Inga, seiner großen Liebe, suchte er nach einem "gesunden Dorf", wo sich das Ehepaar niederlassen wollte, und sie fanden: Tündern. Julia, Klara und Hanna, die Töchter, wurden hier geboren. "Und mein Engagement gilt diesem tollen Ort", sagt Plangemann.
Nicht zuletzt, weil hier viel Plattdeutsch gesprochen wird; er schwärmt für diese Sprache. "Meine Eltern haben untereinander ausschließlich Platt gesprochen", sagt Plangemann. Nach den ersten Kontakten bei den plattdeutschen Abenden war ihm klar: "Hier bin ich richtig."
Eine bunte Mischung wünscht er sich für die Zukunft, Weltoffenheit, gegenseitiges Verständnis. "Wir müssen der Verein an veränderte Gegebenheiten anpassen", sagt der neue Vereinspräsident. "Und uns fragen, haben wir noch die richtigen Angebote für alle Generationen?"
Darum wird sich am Sonnabend, 2. März, im Museum alles drehen. Zum zweiten Mal nach 2011 lädt Tundirum seine Mitglieder zu "Zukunftswerkstatt" ein. Fünf Moderatoren und fünf Themenfelder rund um die Dorfentwicklung stehen ab neun Uhr auf der Agenda.
Ein gemeinsames Brainstorming sei geplant, erklärt Plangemann. "Und wir hoffen auf konstruktive Kritiken", ergänzt Habenicht. Er ist jetzt übrigens, ebenfalls einstimmig, zum Ehrenpräsidenten des Vereins gewählt worden. "Aber trotzdem bin ich froh, dass ich wieder mehr Zeit für meine anderen Aktivitäten habe. Das Imkern oder den Marathonlauf etwa."
Weit über 20 Marathons sei er schon gelaufen, sagt Habenicht, genau weiß er es nicht mehr. Von den Bienen mit den Beinen in den Hamelner Stadtrat und den Ortsrat Tündern, "das reicht mir jetzt", sagt er. Die Arbeit für "seinen" Verein übernimmt Plangemann. "Werner macht das schon", sagt Habenicht lachend. Daran dürfte in Tündern kaum jemand zweifeln.

Quelle: DEWEZET

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